Überwältigende Naturwunder an der Westcoast

Die Westcoast war landschaftlich nochmal komplett anders als das, was ich zu diesem Zeitpunkt schon alles gesehen hatte. Hier taucht man aufgrund des sehr hohen Niederschlags in richtig tiefe Urwälder ein. Diese kannte ich bisher nur von Australien oder Brasilien. Die ganze Natur ist dort nochmal um einiges unberührter und dichter von Pflanzen und Bäumen bewachsen. Überall wo man hinschaut hat man verschieden grüne Farben vor Augen. Ein richtig tropisches Feeling, das ich sehr genoss.
Wie die gigantische Abenteuerreise mit meiner TravelCrew weiterging und was für neue unglaubliche Naturhighlights uns an der Westcoast überraschten, erfahrt ihr wieder in diesem neuen Erlebnisbericht hier auf FreeOnTrack.

 

Die erste Nacht verbrachten wir an einem kleinen gemütlichen Gasthaus, das uns Stellplätze für unsere Autos zur Verfügung stellte. Wir ließen uns richtig leckere Fish&Chips schmecken und genossen die Möglichkeit das vorhandene WLAN auszunutzen. Am nächsten Morgen fuhren wir dann erstmal wieder ein Stück in den Norden entlang der Küstenstraße. Die Fahrt dauerte einige Stunden und außer einem kleinen Dorf, in dem es gerade so einen kleinen Supermarkt hatte, gab es außer Natur nichts ansatzweise Zivilisationsähnliches.
Wir liefen ein kleines Stück des Heaphy Tracks, einer der neun Great Walks in Neuseeland. Gleich zu Beginn fanden wir eine ziemlich coole Hängebrücke vor und auf dem Wanderpfad tauchten wir so richtig in den puren dichten Jungel ein. Wir liefen eine kleine Runde und erklommen einen Hügel, von dem man das Meer erblicken konnte. Danach ging es auch wieder zurück zu den Autos, denn nach einer richtig großen Wanderung war uns an diesem Tag nicht so.


 

 

Während einige von uns schon wieder zurück fahren wollten, weil ihnen der Sprit knapp wurde, blieb ich mit Patrik, Tim und Nicholas noch ein wenig. Uns vier ließ die Abenteuerlust noch nicht los. Uns war der kleine Walk noch zu wenig, für die lange Autostrecke, die wir extra zurückgelegt hatten. Wir wollten unbedingt ein paar Höhlen auskundschaften, die dort noch in der Nähe sein sollten. Und ich muss sagen, es hat sich definitiv gelohnt! Uns überraschten außergewöhnliche Naturschöpfungen, wie wir sie zuvor noch nicht gesehen hatten.
Zuerst nahmen wir uns die Box Canyon Cave vor. Das ist eine Höhle, in die wir bis in die letzten Winkel gekrochen sind. Sie war echt riesig und es war total abenteuerlich sie auszukundschaften. Gleich nebenan fanden wir dann auch die Crazy Paving Cave vor, die zwar nur sehr klein war, dennoch aber ziemlich spektakulär.

 

 

Doch während diese außergewöhnlichen Entdeckungen schon echt krass für uns waren, lag das absolute Überraschungshighlight erst noch vor uns. Wir liefen entlang eines rötlich gefärbten Flusses und strahlten noch voller Begeisterung von den gigantischen Höhlen. Und dann erblickten wir ihn – den Oparara Arch. Ein riesiger Felsbogen eines kleinen Tunnels mitten im grünen dichtumwachsenen Jungel. Durch den Tunnel floss ein Fluss hindurch und zudem kam tatsächlich noch ein Wasserfall aus dem Gestein der Höhleninnenwand. Der Anblick war so majestätisch und atemberaubend, dass ich einfach nicht glauben konnte, was für ein Naturwunder ich da vor mir hatte. Mir fehlten einfach nur die Worte und ich war total umgehauen vor Begeisterung. Es ist sehr schwer diesen Moment zu beschreiben, aber für mich war das eine der beeindruckendsten Entdeckungen meiner gesamten Neuseeland-Reise. Im Gegensatz zu den vielen anderen Highlights, die ich schon gesehen hatte, tauche ich hier so richtig in das Naturwunder ein, anstatt es nur von weiten anzugucken. Der Oparara Arch ist noch ein echtes Geheimnis, von dem die meisten nichts wissen. 

Wir wären am liebsten noch weiter auf Entdeckungsreise gegangen, so sehr waren wir im Abenteuer-Feeling. Doch wir hatten noch eine ziemlich lange Fahrstrecke vor uns, und so machten wir uns auf den Weg zurück in den Süden. Die anderen unserer Gruppe haben wir leider an diesem Tag nicht mehr erreicht und somit nächtigten wir an dem selben Ort, wie schon die Nacht zuvor. 

 

Am nächsten Morgen trafen wir uns im nächst größeren Ort mit den anderen unserer Crew. Wir erzählten ihnen von unseren spektakulären Entdeckungen des Vortages. Sie hatten ebenfalls überraschende Neuigkeiten für uns. Zur der Zeit, als wir die Höhlen durchforschten, waren sie in einem Gasthaus, wo sie ein einheimisches Ehepaar kennengelernt hatten. Dieses hatte ganz in der Nähe ein Ferienhaus, in das wir alle über Nacht eingeladen wurden. Das waren wirklich sehr großartige Neuigkeiten und wir waren sehr gespannt auf das Haus, in dem es Platz für uns alle neun haben sollte. Und ja das hatte es tatsächlich. Die Behausung lag mitten im Urwald in einer richtig gemütlichen Atmosphäre, abseits vom Rest der Welt. Ein herrlicher Ort um abzuschalten und einfach nur im Einklang mit der Natur zu leben. Wir chillten auf der Veranda, machten Pancakes für alle und hörten laut Musik bis in die Nacht hinein. Unser Gastgeber, und gleichzeitig mein Namensbruder Simon, zeigte uns direkt vor dem Haus eine Stelle, an der es ganz viele tolle Glühwürmer zu sehen gab und ließ für uns sogar ein kleines Feuerwerk los.
Wir verbrachten einen wundervollen Abend, den ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

 

 

Am nächsten Tag verbrachten wir noch einen gemütlichen Vormittag zusammen im Ferienhaus und machten uns dann anschließend auf den Weg weiter in den Süden entlang der Westküste. Einen kleinen Stopp legten wir an den berühmten Pancake Rocks ein. Passend benannt zu unserem vorabendlichen Essen, sind dies tatsächlich pancake-förmige Felsen, die sich aus dem Meer heraus erheben. Man kann sie auf einem kleinen Rundweg entlang der Küste sehr gut besichtigen. Sehr interessant ist, dass sie stetig über die Jahrhunderte immer weiter wachsen. Einer Sage nach hockt auf dem Meeresboden ein kleines Wesen, dass fleißig Pancakes backt und immer wieder neue Pancakes auf die Stapel packt.

 

 

Auf der Straße entlang der Westcoast fuhren wir durch richtig tropische Landschaften, die uns sehr zum Staunen brachten. Auch konnten wir am Strand entlang riesige Wellen beobachten. Wir fuhren noch weiter bis zu einem Ort namens Hokitika, wo wir auf einem kostenfreien Campingplatz an einem See campten. Dort blieb ich noch zwei Nächte bei den anderen und fuhr anschließend wieder mit dem Bus zurück in den Norden zu meinem CamperVan. Da dieser mittlerweile in eine Werkstatt nach Richmond gebracht worden war, entschied ich mich für ein Hostel in Nelson, der naheliegenden Stadt.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich die spontane Änderung meiner Reisepläne nach dem Arbeiten im Hawke’s Bay absolut nicht bereue. Die Zeit mit der TravelCrew machte unglaublich viel Spaß und war für mich eine der coolsten Zeit auf meiner gesamten Reise.

Wie es in Nelson für mich weiterging, erfahrt ihr schon sehr bald im nächsten Erlebnisbericht. Eines kann ich schon verraten. Ich bekam langersehnten Besuch und eine tolle, tolle Reise stand bevor. Seid also gespannt!

Ganz liebe Grüße

Simon

P.S.: Take A Walk On The Wild Side!

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