Eastcoast-Adventures mit der Travel Crew – Auf einem Roadtrip zurück auf die Südinsel

Nachdem ich also eine ganze Weile in Hastings war und das Arbeiten auf der Apfelplantage abgeschlossen hatte, musste es natürlich wieder weiter gehen, zu neuen Abenteuern. Die kleine Stadt ist für mich nach fast zwei Monaten wieder zu einer Art kleines Zuhause geworden. Landschaftlich gab es dort nichts besonderes, jedoch habe ich die, wie ein Schachbrett aufgebaute, quadratische Stadt nach den Wochen schon etwas ins Herzen geschlossen.
Zuerst sah mein Plan folgendermaßen aus: Ich wollte mich alleine mit meinem Nissan Homy, auf einen zweiwöchigen Camping Roadtrip bis ganz runter nach Queenstown begeben, um dort meinen 21. Geburtstag mit einem Gleitschirmflug zu feiern. Die komplette Nordinsel wollte ich dabei noch einmal in Kurzfassung umrunden. Doch schließlich änderten sich kurz vor Abreise spontan meine Pläne und ich entschied mich, zusammen mit fünf anderen Backpackern erstmal in Richtung Abel Tasman National Park (im Norden der Südinsel) zu reisen, um dort gemeinsam mit ihnen auf einer Kayak-Tour meinen Geburtstag zu feiern. Somit reiste ich also nicht mehr ganz alleine mit meinem Nissan Homy, sondern hatte diesmal sogar eine ganze TravelCrew mit dabei. Insgesamt waren wir drei Wochen gemeinsam unterwegs. In diesem Bericht fange ich aber erst einmal mit der ersten Woche an, in der wir schon eine ganze Menge verrückter Abenteuer erlebten. Freut euch also, endlich wieder von neuen coolen Erlebnissen von mir aus Neuseeland zu lesen. Let’s Go!

Nach der Geburtstags-Übernachtungsparty am letzten Wochenende, fuhren wir mit drei Autos und sechs Personen los in Richtung Süden. Unser erster Halt war gar nicht weit von Hastings entfernt. Wir suchten uns zu Beginn einen kleinen Campingplatz nahegelegen am Meer aus und verbrachten dort unsere erste Campingnacht. Wir saßen in gemütlicher Runde um meinen neuen Grill und genossen mit entspannter Musik leckere Steaks und ein kleines Lagerfeuer, das wir mit kleinen Hölzern entfachten. Das ganze Campingfeeling hat wieder richtig Spaß gemacht und mein perfekt ausgestatteter CamperVan, bot uns all die Dinge, die wir uns als Camper nur so vorstellen konnten. Es hat einfach an nichts gefehlt.
Am nächsten Tag ging es dann so richtig los. Zuerst besuchten wir noch einmal den „Longest Place Name in the World“, den ich schon auf meiner Hinfahrt in den Hawke’s Bay besucht hatte. Danach machten wir Halt an einem richtig coolen Wasserfall, einem der schönsten, den ich in Neuseeland bis jetzt so zusehen bekommen habe. Wir liefen barfüßig oberhalb des Wasserfalls entlang bis zum Abgrund und machten viele Fotos. Dann liefen wir noch zur Unterseite, wo man den Wasserfall ganz nah am besten zu sehen bekam. Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserfällen, war dieser eher breit und nahm ziemlich vielseitige Formen an. Auch dort gelang es uns wunderschöne Fotos zu machen. Wir saßen alle nebeneinander auf einem umgefallenen Baumstamm und ließen die besondere Stimmung auf uns wirken.


Anschießend fuhren wir durch die leeren weiten Straßen, entlang der grünen Wiesen weiter in den Süden. Es machte unglaublich viel Spaß durch die leeren kurvenreichen Schotterstraßen zu fahren, ein wenig zu driften und am Straßenrand die friedlichen Kühe zu beobachten. Und da passierte auch schon mein zweiter kleiner Unfall mit meinem lieben Nissan Homy. Als ich meinen Blick für einen kurzen Moment von der Straße abgewendet hatte, um mir die netten Kühe anzuschauen, bin ich mit der Vorderseite leicht an einen Erdabhang gefahren. Ich hielt sofort an, um mir den Schaden genauer anzuschauen. Auf dem ersten Blick sah alles so aus, als sei überhaupt nichts passiert, später bemerkte ich jedoch dann, dass sich ein Teil an der Unterseite gelöst hatte und anfing am Boden zu schleifen. Auch eines der anderen Autos hatte die Schotterstraße nicht ganz heil überstanden und bekam plötzlich einen Platten. Also mussten wir erst einmal ran an die Autos. Wir wechselten den Reifen und versuchten das gelöste Teil an meinem Auto wieder hochzubekommen. Danach stand fest, dass wir als nächstes eine Werkstatt aufsuchen mussten, bevor es weiter gehen konnte.


Da beim Nissan Homy sowieso wieder ein neuer WOF (neuseeländischer TÜF) anstand, passte das ganz gut. Das machten wir direkt im nächsten größeren Ort und es stellte sich heraus, dass nichts Schlimmes am Auto passiert ist, was mich sehr erleichterte. Meinen ersten Unfall hatte ich übrigens in Tauranga, als ich beim Ausparken versehentlich einen Pfosten anfuhr.

Wie es nach unserem aufregenden Unfallerlebnissen weiterging? Also zuerst entspannten wir uns im Gym & Schwimmbad. Das hat uns richtig gut getan und nach zwei Tagen ohne Dusche freute sich auch unsere Hygiene wieder. Abends übernachteten wir dann an einem richtig schönen ruhigen Campingplatz an einem Fluss und wir bereiteten uns ein wahrhaftes Festessen mit leckerem Salat, Stockbrot und Grillfleisch zu.

Bevor wir ganz runter an die südlichste Stelle der Nordinsel fuhren, machten wir noch einen Ausflug zum Castle Rock Point. Es war für mich ein kleines Überraschungshighlight. Ich hatte davor nicht viel davon gehört und in dem Moment als wir dort waren, wurde es zu einem meiner neuen Lieblingsorte. Die Stimmung dort war ähnlich wie beim Cape Reinga (nördlichster Punkt von Neuseeland). Es war gigantisch und der Blick aufs Meer war phänomenal. Als ich oben auf den Felsen stand, den Wind um mich rum spürte und in die weiten Fernen des Ozeans blickte, fühlte ich die absolute Freiheit in meinem ganzen Körper. Wie der Name schon sagt, kam man sich in Umgebung der besonders geformten Felsen wie in einer wahrhaftigen Festung vor. Wir hatten alle richtig gute Laune und haben die Stimmung sehr genossen.

Eine ähnlich tolle Atmosphäre fanden wir am Cape Palliser vor. Dieser liegt am südlichsten Punkt der Nordinsel und hat, wie fast jeder Cape hier in Neuseeland, ebenfalls einen Leuchtturm am Start. Von dort hatten wir erneut einen traumhaften Blick aufs Meer und sogar das Glück, einen wundervollen Sonnenuntergang zu beobachten. Ganz nah am Wasser konnten wir viele Seelöwen beobachten, die wir durch unsere Kameras etwas bei ihren Schläfchen störten. Auch die Fahrt entlang der Südküste war total schön und ich konnte vor Staunen über die Landschaft fast nicht die Augen auf der Straße behalten.


Bevor wir dann schließlich nach Wellington fuhren, besuchten wir nochmal ein paar Mittelerde-Drehorte aus „Herr der Ringe“. Darunter unter anderem die „Putangirua Pinnacles“, eine sehr beeindruckende Steinformation. Der Track dorthin war bezaubernd und wir kletterten bis in die hintersten Felsspalten. Wie genau das aussah, könnt ihr euch in der Bildergalerie anschauen. Auf der Wanderung hatten wir außerdem eine ziemlich coole Begegnung mit einem allein reisenden Backpacker aus England. Er hatte auf dem Walk seine Ukulele mit dabei und wir beschlossen spontan mit ihm mit zu laufen. Am Ende des Tages war er ein Teil unserer TravelCrew, übernachtete mit uns auf dem gleichen Campingplatz und begleitete uns bis Wellington. Wie schön es einfach immer wieder ist, gleichgesinnte Backpacker kennenzulernen.


Auf der Weiterreise besuchten wir nochmal den Drehort von Bruchtal, den ich auf meiner geführten „Movietour“ im April schon zu sehen bekam. Und zwei sehr lustige Alpakas, die uns am Wegesrand sehr neugierig begrüßten, trafen wir auch noch nebenbei.

In Wellington angekommen, entschieden wir uns für einen sehr außergewöhnlichen Ort für unser Campingrevier – nämlich für den Parkplatz des National Museums. Das war ziemlich witzig und etwas seltsam, doch wir genossen sehr die zentrale Lage in der Stadt. Wir brauchten nur ein paar Minuten bis zur Cuba Street (Fußgängerzone), konnten das öffentliche WiFi vom Museum benutzen und Duschen gab es auch direkt am Hafen. Wir feierten in den Geburtstag eines Mitgliedes unserer TravelCrew rein, schlenderten durch die Cuba Street, besuchten alle gemeinsam das Museum nebenan  und statteten dem besten Kino in ganz Neuseeland noch einen Besuch ab, um uns „Doctor Strange“ anzuschauen. Außerdem haben sich uns in Wellington noch zwei alte Bekannte der anderen angeschlossen, und somit ist unsere TravelCrew von 6 auf 8 Personen angewachsen. Der Backpacker aus England, den wir bei den „Putangirua Pinnacles“ kennengelernt hatten, ist weiter in den Norden gereist.

In der Nacht des dritten Tages ging es mit der Fähre auf die Südinsel. Kurz vor dem CheckIn musste ich jedoch noch den AA-Dienst (neuseeländischer ADAC) anrufen, da meine Autobatterie leer war. Ich hatte Glück, das das noch rechtzeitig passiert ist, denn sonst hätte ich beinahe die Fähre verpasst. Doch der AA-Mitarbeiter brachte den Motor sehr schnell wieder zum Laufen und ich ließ ihn dann bis wir auf der Fähre waren an. Das war, neben unserem gelungenen Schmuggeln von zwei Passagieren bei mir hinten im CamperVan, eine ganz schön heikle Angelegenheit.

Die Fahrt mit der Fähre genoss ich wieder sehr und bei Anbruch der Morgendämmerung kamen wir schließlich alle gesund und munter auf der Südinsel in Picton an.

Da wir glücklicherweise alle noch ziemlich viel Energie hatten, entschieden wir uns spontan dazu direkt nach Nelson weiterzufahren, anstatt uns erst einmal schlafen zu legen.

Wir waren also ganze zwei Tage lang wach und ich habe dank 2-3 Kaffee fast keine Müdigkeit gespürt. Angekommen in Nelson frühstückten wir erst einmal in Ruhe und machten dann auch schon sofort unsere Pläne für die nächsten Tage. Mein Geburtstag stand nämlich kurz bevor.
Wie genau diese Pläne aussahen und was für einen tollen Geburtstag ich erleben durfte, erfahrt ihr im nächsten Erlebnisbericht hier auf freeontrack.com.

Bis dahin. Euer Simon

P.S.: Take A Walk On The Wild Side!“

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